Naturpark Hümmling: Tinner Loh bei Haren (Ems) – Wanderer unterwegs im Wald
Naturpark Hümmling
Ein Ausflug ins Grüne

Unterwegs im Naturpark Hümmling

Ich liebe das Wandern in der Natur – und dass ich noch nie im Naturpark Hümmling war, erstaunt mich selbst. Na ja, das Emsland ist auch nicht gerade um die Ecke. Deshalb habe ich von vornherein zwei Tage für meine Entdeckungsreise eingeplant. Das ist zwar längst nicht genug für die knapp 580 Quadratkilometer, aber einige tolle Touren sind drin. Und ich werde auf jeden Fall wiederkommen!


Eine Mütze Schlaf in Meppen

Mit dem RE60 und dem RE15 geht es erst einmal nach Meppen – eine superbequeme Anreise, die allerdings fast vier Stunden dauert. Daher habe ich mich entschieden, über Nacht Quartier in Meppen zu beziehen, um mehr Eindrücke für euch sammeln zu können. Für die Übernachtung habe ich mich im charmanten „Hotel von Euch“ eingebucht. Es liegt zentral und bietet gemütliche Zimmer, ideal für eine erholsame Nacht zwischen ereignisreichen Tagen.

Nachmittags geht es aber erst einmal mit dem Bus zu einem ma(h)lerischen Ort!

Ein Besuch bei der Hüvener Mühle

Meine Tour im Naturpark Hümmling startet an der historischen Hüvener Mühle, einer der letzten erhaltenen Mühlen in Europa, die sowohl mit Wasser als auch mit Wind betrieben wird. Die Mühle ist ein faszinierendes technisches Denkmal und bietet einen spannenden Einblick in die traditionelle Mühlentechnik. Während der Müllersfrau-Führung erfahre ich viel über die Geschichte und Funktionsweise der historischen Anlage – auf Anfrage kann man übrigens an Führungen in englischer oder sogar plattdeutscher Sprache teilnehmen oder sich bei einer Fackelführung in das Ambiente alter Zeiten zurückversetzen.

Hüvener Mühle im Naturpark Hümmling – Luftaufnahme
Naturpark Hümmling

Die Hüvener Mühle solltet ihr nicht verpassen – wo sonst kann man eine Mühle im Einsatz sehen?

Um mir noch ein wenig die Füße zu vertreten und die Umgebung zu genießen, wandle ich anschließend auf dem kleinen Naturlehrpfad der Mühle. Der ist mit ca. 1,3 km gut zu machen, dauert aber so lange, wie man sich Zeit für ihn nimmt – denn mit der schönen Landschaft und den lehrreichen Info-Tafeln gibt es viel Gelegenheit, innezuhalten.

Eine Wanderung auf dem Hümmlinger Pilgerweg

Meine Tour startet tags darauf in aller Frühe auf dem Hümmlinger Pilgerweg. Von dem über 90 km langen Wanderpfad durch die abwechslungsreiche Landschaft des Naturparks habe ich mir natürlich heute nur eine Etappe vorgenommen. Aber selbst dieser flüchtige Eindruck macht Lust auf mehr: Der Weg ist super ausgeschildert und überall gibt es Infos zu den kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten. Ich genieße die Ruhe und die frische Luft der dichten Wälder und malerischen Felder.

Eine Pause im Bauerngarten im Naturpark Hümmling

Am späten Vormittag lege ich eine Pause im charmanten Bauerngarten in Rühle ein. Wer meinen Beitrag zu den schönsten Radtouren im Emsland gelesen hat, wird sich vielleicht erinnern: Dieser liebevoll angelegte Garten wird von 16 Pächtern für ihren eigenen Bedarf bewirtschaftet und bietet einen wunderbaren Einblick in die traditionelle Landwirtschaft der Region.

Besonders lockt mich die Naschgarten-Parzelle, wo man von den typischen Früchten eines emsländischen Bauerngartens kosten kann. Letztes Mal bin ich hier leer ausgegangen, aber jetzt ist Sommer! Ich probiere ein paar frische Brombeeren und kann auch noch einige späte Himbeeren ergattern. Wenn Sonja dabei wäre, hätte sie ihre helle Freude.

Naturpark Hümmling: Grabhügelfeld Mansenberge bei Sögel - Heideblüte
Emsland Tourismus GmbH

Im August besonders schön: die Heideblüte – hier im Grabhügelfeld Mansenberge bei Sögel

Ein Abstecher zum Naturschutzgebiet Theikenmeer

Gegen Mittag steht noch ein Besuch im Naturschutzgebiet Theikenmeer auf dem Programm. Dieses einzigartige Moorgebiet ist ein Paradies für Vogelbeobachter und Naturliebhaber. Ich habe das Glück, einen Eisvogel und eine Bekassine zu sehen (zumindest behauptet meine Vogelbestimmungsapp das). Ein Holzsteg führt durch das Moor und bietet zahlreiche Aussichtspunkte, von denen aus man den Blick schweifen lassen kann. Leider ist hier aus Zeitgründen wirklich nur eine kurze Stippvisite drin. Wie so oft denke ich, dass sich auch eine längere Reise lohnen würde …

Nach einem Tag voller Eindrücke mache ich mich so also auf den Rückweg nach Braunschweig. Bei der Abreise gibt es eine kleine Verzögerung, die mich kurz um den Anschluss in Rheine bangen lässt. Aber schlussendlich klappt dann doch noch alles wie am Schnürchen. Umso besser, denn ich muss gestehen: Ich bin ziemlich platt – aber auch sehr inspiriert.

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