RecyclingDesignpreis im MartaHerford: Das Siegerprojekt 2022 von Haneul Kim, Seoul (KOR), „Stack and Stack (In Pandemic)" (Hocker)
Marta Herford, Foto: Felix Hüffelmann
Aus Abfall wird Wertstoff im Marta Herford:

Kreislauf und Kreativität beim RecyclingDesignpreis

Habt ihr auch manchmal ein schlechtes Gewissen wegen des Müllbergs, den ihr verursacht? Ich bekenne mich schuldig: Gelegentlich kaufe ich im Eifer des Gefechtes Dinge, die ich doch nicht so dringend brauche (hallo, Aquarellstaffelei!) oder bringe Klamotten zur Altkleidersammlung, die ich eigentlich kaum getragen habe. Und frage mich – geht das auch anders? Geht es besser? Und was genau passiert eigentlich mit unseren Abfällen? Was steckt noch in ihnen? Wenn ihr euch beim Lesen jetzt irgendwie angesprochen oder gar ein wenig ertappt fühlt, dann ist die Ausstellung zum RecyclingDesignpreis auch für euch einen Besuch wert!


Willkommen beim RecyclingDesignpreis im Marta Herford

Wer sich wie ich für kreatives und nachhaltiges Design interessiert oder einfach mal Lust auf etwas Neues hat, kann sich diesen Winter auf einen inspirierenden Ausflug nach Herford freuen: Vom 1. Dezember 2024 bis zum 23. März 2025 zeigt das Marta eine spannende Auswahl an Entwürfen aus der ganzen Welt, die Reststoffe und ausgediente Gegenstände in neue, innovative Produkte verwandeln. Die Exponate bieten überraschende Einblicke in aktuelle Entwicklungen des Upcyclings und der Kreislaufwirtschaft – zwei Trends, die in Zeiten von Rohstoffknappheit und Klimawandel immer wichtiger werden.

Zur Eröffnung am 1. Dezember werden auch die Sieger*innen gekürt, das ist bestimmt ein ganz besonderes Event! Ich werde es aber wohl erst später schaffen, mir die Exponate anzuschauen und bin schon total gespannt, was in diesem Jahr dabei ist.

RecyclingDesignpreis: Toll, was möglich ist!

In der Vergangenheit wurden unter anderem Hocker aus recycelten OP-Masken, Baumaterialien aus Bauschutt und nachhaltige Kunststoffalternativen ausgezeichnet. Was diesen Innovationen gemein ist: Statt Abfälle einfach zu deponieren oder zu verbrennen, wurde mit ihnen etwas Neues geschaffen. Klingt vielversprechend? Dann lohnt es sich, diese Ausstellung auf eure Liste zu setzen.

RecyclingDesignpreis im MartaHerford 2022: 10. RecyclingDesignpreis, Die Gewinner*innenprojekte
Marta Herford, Foto: Felix Hüffelmann

Die Gewinner*innenprojekte vom 10. RecyclingDesignpreis im Jahr 2022 – vorne das Siegerprojekt von Haneul Kim, Seoul (KOR): „Stack and Stack (In Pandemic)“ (Hocker) aus OP-Schutzmasken, Maskenstoffen und -filtern von Herstellern in Südkorea

Zu meinen persönlichen Erfolgen auf dem Gebiet der Müllvermeidung und des Upcyclings gehören übrigens Kleidertausch-Gruppen mit Freundinnen, wiederverwendbare Coffee-to-go-Becher auf meinen Reisen mit der WestfalenBahn – und für meine Staffelei und die Aquarell-Malerei konnte ich tatsächlich Sonja begeistern. Alles keine bahnbrechenden Ideen und die Welt rette ich damit sicher nicht. Aber es ist ein Anfang!

RecyclingDesignpreis im MartaHerford 2022: (links) Max Kosiric, Waghäusel, Sanne Pawelzyk, Karlsruhe (DE), Terra Canis Puppis (Pflanzenerde aus Hundekot-Recycling), Hundekot (aus dem öffentlichen Raum), Aktivkohle, Gesteinsmehl, Mikroorganismen / (rechts) Johanna Hehemeyer-Cürten, Lontzen (BE), Charlett Wenig, Berlin, Max-Planck-Institut für Kolloid und Grenzflächenforschung, Potsdam (DE), The Bark Project (Jacke aus gewebter Rinde), Kiefernrinde (aus dem Forstgebiet Caputh, Potsdam), Glycerin, Biobaumwolle
beide: Marta Herford, Foto: Felix Hüffelmann

Total spannend: links eine Arbeit, die u. a. Pflanzenerde aus Hundekot recycelt und rechts eine Jacke aus gewebter Kiefernrinde, beides ebenfalls Objekte beim RecyclingDesignpreis 2022

Höchste Eisenbahn: Reinschauen und inspirieren lassen

Egal also, ob ihr selbst etwas verändern wollt oder ob ihr euch einfach für Design interessiert und neugierig seid – diese Ausstellung bietet einen Einblick in das, was möglich wird, wenn wir in Kreisläufen denken und Materialien eine zweite Chance geben. Und wer weiß, vielleicht geht ihr danach mit einem ganz neuen Blick auf den Wert von Alltagsgegenständen nach Hause. Ich freue mich jedenfalls schon auf meinen Besuch – natürlich mit der WestfalenBahn!

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