Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica von oben
Teutoburger-Wald-Tourismus/D. Ketz
Auf Schusters Rappen

Wanderung zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Sonja und ich haben uns dieses Mal zusammen auf den Weg gemacht und zwar zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal, wo sich Wesergebirge und das norddeutsche Tiefland begegnen und Hase und Igel gute Nacht sagen: perfekt für zwei müde Tagestouristinnen!


Der frühe Vogel hat es in sich

Wie immer reisen wir mit der WestfalenBahn aus Braunschweig an und alles klappt dieses Mal wie am Schnürchen. Wir haben den Bahnhof in Porta Westfalica angesteuert – die ideale Ausgangsbasis für unsere Wanderung. Sonja ist angesichts der frühen Stunde (und ihres aktuellen Workloads im Krankenhaus) noch etwas schläfrig, aber ich lasse mich von ihrer mangelnden Euphorie nicht anstecken: Das ist schließlich nichts, was sich nicht durch einen schnellen Kaffee und eine ausgiebige Wanderung beheben ließe.

Über Stock und Stein zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Vom Bahnhof Porta Westfalica aus geht es direkt zu Fuß weiter. Von dort aus führt uns der Weg über den „Kaiserhof“, vorbei an der Freilichtbühne sehr bald in den Wald. Die Wanderroute geht gemächlich auf den Wittekindsberg. Wir kommen am Moltketurm und der Wittekindsburg vorbei und wandern durch schattige Hohlwege und über Serpentinen, die sich durch den dichten Laubwald schlängeln. Die alten Bäume spenden angenehmen Schatten – ein schöner Kontrast zu den Waldlichtungen, die uns immer wieder einen tollen Blick auf die Porta Westfalica und das umliegende Weserbergland bieten. So langsam werden sogar Sonjas Lebensgeister wach.

Kein Wunder: Die Wanderung ist genau das Richtige, um aufzutanken und die Natur zu genießen. Das leise Knarzen der Bäume und die gelegentlich zwitschernden Vögel lassen endgültig allen Alltagsstress von uns abfallen. Falls Waldbaden euer Ding ist, seid auch ihr hier am perfekten Ort! Und wenn der Herbst demnächst zuschlägt und die Bäume in allen Farben erstrahlen, wird die Wanderung sicher nochmal schöner …

Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica von oben
Teutoburger-Wald-Tourismus/D. Ketz

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal thront auf dem Wittekindsberg

Hoch hinaus wie Kaiser Wilhelm

Auch wenn der Weg das Ziel ist, freuen wir uns natürlich, oben anzukommen und schließlich stehen wir vor dem beeindruckenden Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Das Ding, das übrigens das Tor nach Westfalen hütet, ist wirklich riesig und der Blick von dort oben über die Porta Westfalica – einfach atemberaubend! Das Panorama ist so weit, dass man wirklich die ganze Umgebung überblicken kann: Das westliche Weserbergland mit der Weser und die norddeutsche Tiefebene tun sich vor unseren Augen auf.

Außerdem gibt es eine kleine Ausstellung, die sich mit der Geschichte des Denkmals und der Region befasst. Sie wird vom Preußen-Museum betreut, das sich um die historischen Inhalte und die Denkmalpflege kümmert. Die Ausstellung ist zwar nicht groß, aber dennoch informativ. Als Erinnerung haben wir noch eine Münze geprägt, die wir traditionell auch zeitnah verlieren werden und nach einer kleinen mitgebrachten Stärkung geht es schon wieder bergab.

Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica vor Abendhimmel
Teutoburger-Wald-Tourismus/D. Ketz

Atemberaubend: der Panoramablick mit Denkmal

Kulturbanausinnen im Preußen-Museum

Aber zumindest im übertragenen Sinne geht es auch schnell wieder bergauf: Ein Teil unseres Ausflugsprogramms ist ein Besuch im Preußen-Museum in Minden, das wie bereits erwähnt thematisch mit dem Denkmal verbunden ist und dieses auch pflegt. Ehrlich gesagt hatten Sonja und ich in unserer Freizeit bisher eher weniger Interesse an Preußen und Kaiser Wilhelm, aber thematisch passt der Abstecher natürlich perfekt – und wir haben schließlich nichts zu verlieren. 

Was soll ich sagen, wir sind wirklich positiv überrascht! Neben der Dauerausstellung gibt es wechselnde Sonderausstellungen, und alles ist modern und sehr interessant gestaltet. Wir lernen hier einiges über das Deutsche Kaiserreich – und das durchaus mit einem kritischen, differenzierten Blick auf Preußen und seine Rolle in der Geschichte. Von postkolonialen über jüdische Perspektiven auf das Kaiserreich wurde hier schon vieles spannend aufbereitet.

Wiedersehen mit wedelndem Schwanz

Einziger Wehrmutstropfen: Unsere beiden Hundedamen, Marlee und Nora, hätten die Wanderung zwar geliebt, mussten jedoch wegen des Museumsbesuchs zu Hause (bzw. in der Hunde-Kita) bleiben. Aber zum Glück naht das Wiedersehen, denn auch wir treten jetzt den Heimweg an – vom Bahnhof Minden geht es ganz entspannt zurück nach Braunschweig.

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