Hi again! Weiter geht meine kleine Museumsreise durch unsere Region. Nach zwei Häusern mit zeitgenössischer und moderner Kunst – was sich auch in den coolen Bauten zeigt – hab ich mich diesmal für eine altehrwürdige Institution entschieden: das Landesmuseum Hannover. Aber dass es schon älter ist, bedeutet nicht, dass es oll ist – ganz im Gegenteil: Das Landesmuseum begeistert heute mit einem modernen Konzept und einer Vielfalt an Exponaten, von Gemälden über Eisbär-Schädel und Dinosaurier-Skelette bis zu quicklebendigen Tieren.
Mitten in Hannover liegt das Landesmuseum
Das Haus befindet sich ziemlich zentral in Hannover, zwischen Mitte und dem Maschsee. Bekannter Nachbar ist das Sprengel Museum, aber das lass ich (erst) mal links liegen. Mit der WestfalenBahn und nach einem flotten, 20-minütigen Fußmarsch war ich da. Ihr könnt aber auch ganz bequem den Nahverkehr nehmen.
Nach Plänen von Hubert Stier: das Landesmuseum Hannover aus dem Jahr 1902
Schon von außen war ich echt geflasht: Was für eine beeindruckende Fassade im Stil der Neorenaissance! Da sieht man gleich, dieses Haus hat Tradition. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts vereinten drei Museen ihre Sammlungen und gründeten in Hannover das Landesmuseum. Erst in der Sophienstraße 2 gelegen, bezog das Museum 1902 seinen Standort in dem neuen Gebäude, wo es sich heute noch befindet. Nichts wie rein!
Unglaublich: Die ältesten außerirdischen Objekte – die Gibeon-Meteorite – im Museum sind 4.000.000.000 (sprich: vier Milliarden) Jahre alt. Das muss man nun wirklich gesehen haben!
Landesmuseum Hannover: das WeltenMuseum
Das Museum ist seit jeher in drei Sparten aufgeteilt: die historische Abteilung, den naturhistorischen Teil und die Kunstsparte. Seit 2013 wird schrittweise ein modernes Konzept umgesetzt, heute lädt „Das WeltenMuseum“ zu einem Besuch in drei Abteilungen, die Welten, ein. Ich war echt gespannt: Was gibt’s da zu sehen?
In die TiefseeWelten kann man richtig eintauchen
• NaturWelten: Diese Ausstellung ist im Erdgeschoss gelegen und zeigt eine spannende Mischung aus lebenden Tieren, zum Beispiel Fische, Reptilien und Vögel, sowie naturkundlichen Objekten wie Eisbären- oder Nilpferdschädel, Präparate von ausgerotteten Vogelarten und einem Dinosaurierskelett. Alles sehr beeindruckend – am aufregendsten fand ich aber die multimediale Unterwasserwelt, wo ich wirklich furchterregenden Wesen begegnet bin.
• MenschenWelten: Im ersten Stock bin ich dann durch die Geschichte der Menschheit gewandert – auch die wird in Hannover wirklich anschaulich präsentiert und toll erklärt. Wo kommt der Mensch her? Wie sah sein Alltag aus? Wie hat er sich entwickelt? Hier gibt’s Antworten auf viele Fragen, und dazu Werkzeuge, Kleidung, Moormumien und viele andere faszinierende Exponate, alles ebenfalls multimedial begleitet.
• KunstWelten: In den oberen Räumlichkeiten beherbergt das Landesmuseum Hannover schließlich Gemälde und Skulpturen. Eigentlich hab ich mich auf die Tour vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert gefreut – aber leider werden die KunstWelten gerade neu gestaltet und die neueren Werke waren nicht zu sehen.
Na ja, ehrlich gesagt hat mir nach so vielen Eindrücken auch ganz schön der Kopf gebrummt. Ich komm einfach wieder, allein schon wegen der wechselnden Sonderausstellungen. Und kann euch nur sagen: Das Landesmuseum Hannover ist echt eine Reise wert, vor allem auch für Familien!
Landesmuseum Hannover
Willy-Brandt-Allee 5, 30169 Hannover
Di.-So. 10-18 Uhr / Mo. geschlossen
Anreise mit dem RE60 oder RE70 bis Hannover Hauptbahnhof, von dort z. B. mit der Tram 1 oder 8 bis zum Aegidientorplatz und noch ca. neun Minuten zu Fuß
Diese zwei Museen werde ich auch noch besuchen – hang on:
• Kunstmuseum Pablo Picasso Münster
Das Kunstmuseum in Münster zeigt eine große Sammlung an Lithografien von Pablo Picasso – es ist die umfangreichste weltweit. Daneben gibt’s auch Schöpfungen von künstlerischen Weggefährten wie Georges Braque, Marc Chagall, Joan Miró und Henri Matisse.
• Schlossmuseum Braunschweig
Im Schloss Braunschweig wird die Historie des ehemaligen Residenzschlosses präsentiert. Über interaktive Tafeln und Medienstationen erfährt man mehr über das Schloss, die Welfen-Familie und das frühere Herzogtum Braunschweig.