Fassade vom Schloss Braunschweig mit Quadriga
Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Christian Bierwagen
MUSEEN, DIE BEGEISTERN

Das Schlossmuseum Braunschweig

Ehrlich: Ich bin glücklich! Dass ich diese Tour unternehmen und so viel tolle Kunsthäuser in unserer Region (wieder)entdecken konnte, ist wirklich eine Bereicherung. Nach dem Marta Herford, dem Picasso Museum Münster, der Kunsthalle Bielefeld und dem Landesmuseum Hannover habe ich mir zur Krönung jetzt das Schlossmuseum Braunschweig angeschaut. Hier geht es nicht um moderne Kunst oder bekannte Künstler – hier taucht ihr auf 800 Quadratmetern in die Geschichte des fürstlichen Schlosses ein. Fand ich auch richtig spannend!


Das Schloss Braunschweig und die Welfen

Erst mal ist das Residenzschloss selbst ja schon ein Erlebnis. Über drei Jahrhunderte lang residierten hier die Welfen, braunschweigische Herzöge. Anfang des 19. Jahrhunderts brannte das Schloss nieder, es entstand ein klassizistischer Neubau, der wiederum im 2. Weltkrieg schwer beschädigt und später abgetragen wurde. 2006 hat man das imposante und geschichtsträchtige Haus dann originalgetreu nachgebaut, das muss man auch erst mal hinbekommen.

Wenn ihr hinfahrt, wundert ihr euch vielleicht über die Quadriga: Steht die nicht sonst auf dem Brandenburger Tor in Berlin? Dachte ich auch erst, aber: Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor zeigt die römische Siegesgöttin Victoria, die in Braunschweig dagegen die Stadtgöttin Brunonia (bitte nennt euer Kind nicht so!). Außerdem ist die Quadriga in Braunschweig die größte Europas – noch größer als die in Berlin. Ha! Aber natürlich ist auch die aktuelle Figurengruppe eine Nachbildung. Trotzdem beachtenswert, finde ich. Aber nun ins Museum.

Wohn- und Arbeitszimmer im Schlossmuseum Braunschweig
Stadt Braunschweig/Gisela Rothe

Sehr grün: das herzogliche Wohn- und Arbeitszimmer im Schlossmuseum Braunschweig

Geschichte hautnah im Schlossmuseum Braunschweig

Das Museum ist heute Teil des wiederhergestellten Residenzschlosses, es zeigt die Historie hautnah.

  • Wie haben die Menschen damals gelebt?
  • Welche Möbel besaßen sie?

Diesen und vielen weiteren Fragen bin ich nachgegangen. Zahlreiche Gemälde und Raumausstattungen machen das herzogliche Leben dabei anschaulich. Trotz der Zerstörungen ist nämlich viel Interieur erhalten geblieben, und das sorgt für ein sehr authentischer Erlebnis.

Ich flanierte also durch ein Spiel- und Musikzimmer, schaute ins Arbeitszimmer und inspizierte das Audienzzimmer (da kann ich mit meiner Dreizimmerwohnung nicht mithalten ;-). Das Highlight ist natürlich der Thronsaal mit dem rot-goldenen Thronsessel – da wurde sogar ich Normalo irgendwie ehrfürchtig. Der Thron ist original, er hat den Krieg überstanden. Ein sehr kostbares Stück!

Collage einer historischen und einer aktuellen Aufnahme vom Thronsaal im Schlossmuseum Braunschweig
Historische Aufnahme des Thronsaals nach 1918; Stadt Braunschweig/Gisela Rothe

Der Thronsaal ist originalgetrau wieder aufgebaut worden, der Thron selbst ist aber das Original

Modern und interaktiv: So erlebt ihr das Braunschweiger Museum im Schloss

Wenn sich das für euch jetzt nach Möbelschau anhört, verspreche ich euch: Verstaubt ist das ganz und gar nicht! Über interaktive Tafeln und Medienstationen habe ich mehr über das Schloss, die Welfen-Familie und das frühere Herzogtum Braunschweig erfahren. Außerdem gibt es wechselnde Sonderausstellungen und zeitgemäße Blicke auf das Geschehen damals. Auch wenn ich sonst eher auf moderne Kunst stehe – das Schlossmuseum Braunschweig hat mich wirklich gefangen, ich hab viel über die Region gelernt.

Wenn ihr jetzt auch Lust auf etwas höfische Geschichte bekommen habt: Die WestfalenBahn bringt euch gern hin!

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