Museen, die begeistern

Kunst, Kultur und Geschichte Top-5

Winter ist für mich Museumszeit. Ich war echt erstaunt, wie viele außergewöhnliche Häuser es in unserer Region gibt – da kann manche Großstadt einpacken. Ganz oben auf meiner Liste steht das Marta Herford: zum einen, weil der Name mich an eine frühere Freundin aus Spanien erinnert, und zum anderen wegen der mega Architektur. Also bin ich neulich mit der WestfalenBahn nach Herford gefahren und hab mir das mal näher angeschaut.


1 Landesmuseum Hannover: Das WeltenMuseum

Dieses Haus hat Tradition: Schon Mitte des 19. Jahrhunderts vereinten drei Museen ihre Sammlungen und gründeten in Hannover das Landesmuseum. Erst in der Sophienstraße 2 gelegen, bezog das Museum 1902 seinen Standort in einem beeindruckenden Neubau im Stil der Neurenaissance am Maschpark, wo es noch heute die Kunstinteressierten anzieht.

Das Landesmuseum Hannover ist seit jeher in drei Sparten aufgeteilt: die historische Abteilung, den naturhistorischen Teil und die Kunstsparte. Seit 2013 wird schrittweise ein modernes Konzept umgesetzt, heute lädt „Das WeltenMuseum“ zu einem Besuch in diese drei Abteilungen ein:

  • NaturWelten
  • MenschenWelten
  • KunstWelten

Unglaublich: Die ältesten außerirdischen Objekte – die Gibeon-Meteorite – im Museum sind 4.000.000.000 (sprich: vier Milliarden) Jahre alt. Das muss man nun wirklich gesehen haben!


2 Marta Herford

Das Marta Herford ist nicht nur für seine Kunst, sondern vor allem auch für die außergewöhnliche moderne Architektur weltbekannt: Der amerikanische Star-Architekt Frank Gehry hat das ungewöhnliche Gebäude mit schwingenden und kippenden Wänden entworfen. Roter Backstein steht im auffälligen Kontrast zu den weiß verputzen Innenwänden und dem Dach aus Edelstahl. Eine weitere Überraschung findet sich im Inneren: Hier hat Gehry das Gebäude einer ehemaligen Textilfabrik integriert. Allein der Museumsbau ist also schon mal einen Besuch wert!

Aber auch das künstlerische Konzept des 2005 eröffneten Marta Herford ist ein echter Hingucker: Hier wird nicht nur zeitgenössische Kunst präsentiert – das Museum will zugleich „Wissen, Denken und Kreativität mit Lebensfreude verbinden“. Man kann nicht nur Kunst betrachten, sondern auch an Workshops teilnehmen und sich im Café oder im idyllischen Garten die Zeit vertreiben. Das Marta Herford ist ein Gesamtkunstwerk, dass ihr unbedingt mal besuchen solltet!


3 Kunsthalle Bielefeld

Auch die Bielefelder Kunsthalle ist ein architektonisches Schmuckstück. Verantwortlich zeichnet der amerikanische Architekt Philip Johnson – Mitbegründer der Abteilung für Architektur und Design am Museum of Modern Art (MoMA) in New York – der mit seinem ersten und einzigen Museumsbau in Europa 1968 ein (post)modernes Denkmal schuf. Das Gebäude besteht aus rotem Mainsandstein und bietet mit seinen kubischen, massiven Formen und dem offenen Grundriss spannende Kontraste.

Johnson war und ist indessen nicht unumstritten, da er dem nationalsozialistischen Regime in Deutschland zugeneigt war und auch in den USA faschistische Entwicklungen förderte. Später bezeichnete er diese Einstellung als „unverzeihlichen persönlichen Fehltritt“. Vor der Kunsthalle setzt sich die Skulptur „Bus Shelter XII. Shattered Glass / The Confessions of Philip Johnson” von Dennis Adams mit diesem Widerspruch auseinander.  

Auf drei oberirdischen und zwei unterirdischen Stockwerken werden in der Kunsthalle Bielefeld moderne und zeitgenössische Kunstwerke in thematischen und monografischen Ausstellungen präsentiert.


4 Kunstmuseum Pablo Picasso Münster

Wusstet ihr, dass es auch in Deutschland ein Picasso-Museum gibt? Und es liegt sogar (fast) vor unserer Haustür: Das Kunstmuseum in Münster zeigt eine große Sammlung an Lithografien von Pablo Picasso – es ist die umfangreichste weltweit. Aber auch andere Werke des Künstlers werden in Münster im Picasso-Museum präsentiert und in verschiedenen Ausstellungen miteinander in Verbindung gebracht. Daneben gibt’s auch Schöpfungen von künstlerischen Weggefährten wie Georges Braque, Marc Chagall, Joan Miró und Henri Matisse.

Das Gebäude des Kunstmuseums Picasso in Münster ist ebenfalls ein echtes Erlebnis: Es besteht aus einem alten Hof in klassizistischem Stil aus dem 18. Jahrhundert sowie aus einem neobarocken Bau aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts, die verbunden und für den modernen Museumsbetrieb umgebaut wurden. Im Jahr 2000 war Eröffnung, seitdem begrüßt das einzige Picasso-Museum in Deutschland Besucher aus nah und fern. Höchste Zeit, dass ihr auch mal vorbeischaut!


5Schlossmuseum Braunschweig

Eine ganz andere Welt betretet ihr beim Besuch vom Schloss Braunschweig. Hier erlebt ihr die Historie des ehemaligen Residenzschlosses hautnah und könnt auf 800 Quadratmetern in die Geschichte eintauchen. Wie haben die Menschen damals gelebt? Welche Möbel besaßen sie und welche Gemälde hingen an den Wänden? Diesen und vielen anderen Fragen könnt ihr im Braunschweiger Museum nachgehen.

Verstaubt ist das überhaupt nicht: Über interaktive Tafeln und Medienstationen erfahrt ihr mehr über das Schloss, die Welfen-Familie und das frühere Herzogtum Braunschweig. Außerdem gibt es wechselnde Sonderausstellungen – und das imposante Schloss selbst ist natürlich auch ein echtes Highlight. Wenn ihr jetzt Lust auf etwas höfische Geschichte bekommen habt: Die WestfalenBahn bringt euch sehr gern hin!

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