Ich geb’s zu: Otto war mein Held. In einer Zeit, in der es drei TV-Programme gab und „Binge-Watching“ noch „Videoabend mit Chips“ hieß, war Otto – Der Film eine Offenbarung. Der Witz, die Sprache, das Lispeln – einzigartig. Dass ich das Otto Huus trotzdem all die Jahre nicht besucht habe, ist eigentlich kaum zu glauben. Aber man schiebt Dinge ja gerne mal auf. Nachdem mein Redaktionskollege Luca aber immer wieder von „diesem skurrilen Museum mit Ampel und Ottifanten“ erzählt hat, war’s um mich geschehen: Otto, ich komme!
Ankunft in Emden: wo Otto grüßt
Die Lage vom Otto Huus könnte zentraler nicht sein: direkt am Delft, gleich am Anfang der Fußgängerzone, die vom Rathaus zum Bahnhof führt – und Ottos eigene Fußgängerampel vor der Tür. Das fällt sofort ins Auge. Und das muss es auch, denn: Otto gehört zu Emden wie das Fischbrötchen zum Nordseestrand.

Grünes Licht für Klamauk: links die Schaufensteransicht im Otto-Shop, rechts die bekannte Otto-Ampel in Emden.
Dat Otto Huus: halb Museum, halb Shop, halb Ferienwohnung
Ob die Rechnung aufgeht? Schauen wir mal! Das Museum verteilt sich auf mehrere Etagen und wirkt auf den ersten Blick überraschend gemütlich. Kein überdimensionierter Bau, sondern eher ein liebevoll gestaltetes Stück Otto – nahbar, witzig, nostalgisch. Die Räume sind mit vielen Requisiten, Filmplakaten, privaten Erinnerungen und Repliken vollgestopft. Highlight für mich: Der Kinosaal mit Szenen aus Ottos Klassikern – ein echtes Déjà-vu!
Im Erdgeschoss: der Souvenirshop – eine Fundgrube für Fans. Ich habe zugeschlagen und gleich zwei knallpinke Ottifanten für meine Töchter besorgt. Auch wenn sie Otto eher „cringe“ finden, denke ich, dass ein bisschen Nostalgie nicht schaden kann.
Emden entdecken: mehr als nur Otto
Nach dem Besuch im Otto Huus lasse ich den Tag nicht einfach enden. Ich habe Zeit – und Lust, Emden ein wenig kennenzulernen. Ich schlendere am Delft entlang, schaue mir die kleinen Brücken an, die sich durch die Altstadt ziehen, und mache einen kurzen Abstecher zum Hafen. Dort liegt das Museumsfeuerschiff Amrumbank, ein tolles Fotomotiv – und das letzte Highlight, bevor es für mich langsam, aber sicher zurück zum Bahnhof geht.
Mein Fazit: ein Muss für Otto-Fans, ein netter Trip für alle anderen
Das Otto Huus hat mich nicht enttäuscht. Es ist wie ein lebendiger Schrein für einen Künstler, der Generationen geprägt hat – mit allem, was dazu gehört. Man braucht keine zwei Stunden, aber die Eindrücke bleiben. Besonders schön finde ich, dass seit der letzten Umgestaltung Ottos Liebe zur ostfriesischen Heimat noch präsenter ist – samt Miniatur-Deich, Otto-Leuchtturm und friesischer Szenerie. Wer noch mehr Otto will, kann im Otto Huus sogar übernachten: Im dritten Stock gibt es eine gemütliche Ferienwohnung mit einer feinen Auswahl an Otto-Reliquien. Übrigens: Am 1. August 2025 kommt Otto höchstpersönlich zur Autogrammstunde. Ich denke, da bin ich wieder da – vielleicht dieses Mal sogar mit den „Otto ist so cringe“-Töchtern im Schlepptau.
siehe Website
31. März bis 31. Dezember 2025:
Mo.–Fr. 9:30–18 Uhr
Sa. 9:30–14 Uhr
Vom 31.03.–31.10.2025:
Sonn- u. feiertags: 10–16 Uhr