Als Hannoveranerin ist mir Gottfried Wilhelm Leibniz natürlich ein Begriff – aber könnt ihr glauben, dass ich den Leibniz-Rundgang in Hannover noch nie spaziert bin? Anna und Carla, unsere Zwillinge, waren sprachlos, als sie das entdeckt haben. Direkt wurde ein Tag vereinbart, an dem wir alle Stationen der Route abgehen wollten. Auch Alex fand das total interessant, so wurde sogar eine Art Familienausflug draus.
Was hat Gottfried Wilhelm Leibniz mit dem Leibniz Butterkeks zu tun?
Eigentlich nichts, und dann doch alles: Der Universalgelehrte hat den Keks weder gebacken noch besonders gern gegessen – zu Lebzeiten von Leibniz gab es den Keks und alle seine Produktgeschwister nämlich noch gar nicht. Erst im Jahr 1891 hat der Zuckerhändler Hermann Bahlsen aus Hannover seine Butterkekse nach der berühmten Persönlichkeit „Leibniz-Cakes“ genannt.
Gottfried Wilhelm Leibniz war Philosoph, Mathematiker, Physiker, Jurist und Historiker in einer Person, Leiter der damaligen Herzoglichen Bibliothek in Hannover und dazu politischer Berater der Welfenherzöge und ein Vordenker der frühen Aufklärung. Puh, mir würde schon die Mathematik reichen, um zu verzweifeln … Leibniz jedenfalls hat die Rechenmaschine erfunden und den binären Code mit den Nullen und Einsen, ohne die die heutige digitale Welt nicht denkbar wäre. Genügend Gründe, den Mann zu ehren. Auf dem Rundgang sind wir an vielen besonderen Orten vorbei spaziert.

In der Leibniz-Uni gibt es eine große Leibniz-Ausstellung – die lohnt sich
Der Leibniz-Rundgang in Hannover: Flanieren und lernen
Wie im Leibniz-Flyer empfohlen, starteten wir an der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek (GWLB), die wir natürlich längst kennen. Sie gilt als eine der größten geisteswissenschaftlichen Bibliotheken Norddeutschlands – und das hat sie zum großen Teil Leibniz zu verdanken: Er hat mit seinen Sammlungen die Grundlagen für den Bestand gelegt.
In der GWLB werden heute die wertvollen historischen Werke aus seinem Nachlass bewahrt und gepflegt. Unter ihnen ist auch das letzte erhaltende Exemplar der Rechenmaschine, die Leibniz konstruiert hat. Meine Empfehlung: Besichtigt die Modelle in der umfangreichen Dauerausstellung in der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität. Hier wird der Gelehrten und Namensgeber ausgiebig gewürdigt – wir waren schon dort und es war wirklich sehr spannend!

Nach diesem Fries müsste ihr Ausschau halten!
Überall in der Stadt findet sich Leibniz-Erinnerungen
Vorbei am Leibniz-Archiv und der Gottfried Wilhelm Leibniz Gesellschaft führte uns die Route zum Leibniz-Fries am Neuen Rathaus und dem Leibniz-Denkmal am Künstlerhaus. Bei beiden muss man schon ganz genau hinschauen, vor allem beim Fries: Hier sind Geschichten aus der Stadt dargestellt, darunter auch die, wie Kurfürstin Sophie Leibniz einen Lorbeerkranz aufsetzt (Die Szene entdeckt ihr direkt neben dem Bürgermeisterbalkon, am besten mit dem Smartphone ranzoomen).
Und weiter … ach nein: Da Anna und Carla noch nicht gefrühstückt hatten, mussten wir schon eine Pause einlegen. Die beiden lieben das Donnerlittjen, wo wir dann auch eingekehrt sind. So hatten wir entspannt Zeit, um zu reden und Neuigkeiten auszutauschen.

Das Leibnizhaus könnte man übersehen … das gewaltige Leibniz-Denkmal nicht
Weiter geht’s auf Leibniz‘ Spuren in Hannover
Die nächsten Stationen wie das Leibniz-Denkmal am Opernplatz und das Leibnizhaus sind uns selbstverständlich schon tausendmal begegnet – aber so richtig damit beschäftigt haben wir uns nicht. Wenn man ein wenig mehr über den Hintergrund einer Person erfährt, wird einem ja so manches klar … So ging es uns auch. Na ja, es ist nie zu spät und wir lernen gern!
Weiter führte uns der Rundgang vorbei am Historischen Museum, an dem im Dunkeln ein langes Zitat von Leibniz aufleuchtet – das ist ein toller Anblick auf dem alten Gemäuer! Die letzte Station, die Leibniz-Grabstätte in der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis, kannten wir noch nicht. Schlicht und deshalb umso beeindruckender. Wenn ihr wollt, könnt ihr noch weitere Orte wie die Leibniz Uni Hannover oder den Leibniztempel im Georgengarten besuchen. Wir waren satt an Eindrücken und hungrig auf was Leckeres, deshalb haben wir unsere Tour nach der Grabstätte beendet. Ich kann nur sagen: Wenn ihr mal die Gelegenheit habt, wandelt auf den Spuren des Gelehrten, es ist wirklich sehr interessant!
Mein Tipp: 2026 jährt sich der Todestag von Gottfried Wilhelm Leibniz übrigens zum 310. Mal. Wenn ihr lieber auf wärmere Tage warten wollt, ist das ein guter Anlass für den Leibniz-Rundgang.
Noch mehr über meine Heimatstadt erfahrt ihr z. B. im Artikel „Shopping in Hannover“ von meiner Kollegin Nina, in „Das Landesmuseum Hannover – prächtig!“ , geschrieben von Thomas, oder in „Das SEA LIFE Hannover“, das mein Kollege Luca besucht hat.
Ganzjährig
Anreise mit dem RE 60 oder RE 70 bis zum Hauptbahnhof Hannover, von dort z. B. mit dem Bus 3, 13 oder 7 zur Haltestelle „Waterloo“ und noch ca. 8 Minuten zu Fuß bis zur ersten Station, der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek








