Den Auftakt unserer Reise zur Sommerrodelbahn und Märchenwald Ibbenbüren bildet eine Übernachtung bei meiner Freundin Nesrin in Osnabrück und dann folgt eine kurze Weiterfahrt mit dem RE 60 Richtung Teutoburger Wald – Emil ist schwer begeistert, aber auch etwas aufgekratzt.
Der Bahnhof Ibbenbüren liegt nach der kurzen Anreise nicht weit vom Ziel entfernt: Wir folgen einfach der Münsterstraße stadtauswärts, dann führt ein Spaziergang von gut drei Kilometern uns direkt zur Sommerrodelbahn Ibbenbüren – oder zumindest beinahe direkt, denn auf dem Weg befindet sich ein einschlägiges Fastfood-Restaurant, das Emil sehr anspricht. Als Tante muss ich zum Glück nicht immer pädagogisch wertvoll agieren und lasse ein Softeis springen. Und weiter geht’s! Der Weg ist ehrlich gesagt etwas weiter und weniger lauschig als gedacht, aber mit einem gut gelaunten Emil zu Fuß absolut machbar.

Rodeln ohne Frösteln: Wer nicht auf den Winter warten will, ist in Ibbenbüren genau richtig!
Sommerrodelbahn Ibbenbüren: wie der Sausewind
Kaum angekommen, wollen wir natürlich sofort rein ins Rodelvergnügen. 1926 gegründet, befindet sich die Ibbenbürener Institution seit vier Generationen im Familienbesitz und zählt zu den ältesten Freizeitparks Deutschlands. Freiflug oder Riesenachterbahnen sucht man hier vergebens, aber wie sich schnell herausstellt, fehlt es Emil und mir an nichts: Die liebevoll gepflegte Sommerrodelbahn Ibbenbüren begeistert mit traditionelleren Mitteln!
Zunächst geht es auf Schusters Rappen den Hang hinauf – und dann auf echten Holzschlitten 100 Meter rasant bergab. Der Hügel hat in sich noch mal kleine Höhen und Tiefen, und wir haben den vollen Fahrtwind im Gesicht – Emil quietscht vor Freude und ich muss zugeben: ich auch. Gut, dass man gleich mehrere Fahrten buchen kann, denn bei nur einer Runde wären wir nicht zufrieden gewesen.
Da Emil noch versorgt ist und Nesrin Brote geschmiert hat (💜), lassen wir den Imbiss heute links liegen. Interessant ist vielleicht die Info, dass man hier – etwas wetterabhängig – zwar einkehren kann, aber nicht muss, denn die Betreiber erlauben in der Anlage den Verzehr mitgebrachter Speisen. Der Autoscooter bleibt diese Saison leider aufgrund von Renovierungen geschlossen, was Emil kurz aus der (Rodel-)Bahn wirft – aber ich kann ihn schnell auf andere Gedanken bringen, denn wir genießen als nächstes eine Rundfahrt mit dem Oldtimer-Express, einer süßen Kleinbahn, die uns eine tolle Panoramafahrt beschert – Tunnel, Brücken und eine echte Ritterburg inklusive!

Hier seht ihr die sieben Zwerge, zwei von ihnen haben sich allerdings in die Kulisse eingeschlichen …
Verwunschene Pause
Damit beginnt unsere Erkundungstour im Märchenwald Ibbenbüren, der direkt an die Rodelbahn grenzt. Zwischen hohen Bäumen entdecken wir kleine Häuschen, bunte Figuren und Szenen aus bekannten Märchen. Ich muss gestehen: Mich gruselt es seit jeher etwas vor Puppen aller Art und die zugrundeliegenden Geschichten der Gebrüder Grimm und Co. sind bekanntlich auch nichts für schwache Nerven.
Emil läuft aber begeistert von Station zu Station und erzählt mir die Geschichten (bzw. deren für die heutige Zeit kindgerechte Abwandlungen) gleich noch einmal mit eigenen Worten … Für ihn ist der Märchenwald ein voller Erfolg und auch ich genieße zunehmend die entspannte Zauberwald-Atmosphäre fernab von allem Trubel.

Süßes ist das Gold des kleinen Mannes: Dieser schokoladenspuckende Esel hat auch Emil sehr gefallen.
Natur und Bewegung im Märchenwald Ibbenbüren
Während wir durch die Wege und Pfade schlendern, entdecken wir nicht nur Rumpelstilzchen, Schneewittchen und Co., sondern auch den riesigen, vielseitigen und 2023 liebevoll modernisierten Waldspielplatz. Hier kann Emil rutschen, krabbeln, klettern, schaukeln und natürlich networken. Wir kommen wir mit Josie, Matthies und diversen Elternteilen ins Gespräch – und in den Genuss zahlreicher (!) Snacks.
Ein Tag im Spätsommer kann bekanntlich so oder so ausfallen, doch wir haben heute Glück mit dem Wetter in Ibbenbüren – es ist genau wie bestellt, sonnig, aber nicht zu heiß. So macht das Rodeln gleich doppelt Spaß und im Wald ist es angenehm schattig. Allen, denen durchwachseneres Wetter nichts anhaben kann, sei gesagt: Auch an weniger schönen Tagen sind die Anlagen geöffnet und natürlich entsprechend leerer!
Bei starkem Regen bleibt lediglich die Rodelbahn geschlossen und im Winter geht die gesamte Anlage in eine verdiente Pause. Wissenswert außerdem für alle Hundehalter:innen: Auch wenn ich mich heute voll auf Emil konzentriert habe, dürfen Vierbeiner generell mit, müssen allerdings an der Leine geführt werden.
Märchen mit Happy End
Am frühen Abend geht’s etwas überzuckert, etwas übermüdet, aber definitiv glücklich zurück Richtung Innenstadt – da auch Emils Kräfte einmal an ihr Ende kommen müssen, dieses Mal mit dem Bus, der direkt vorm Park losfährt. Vom Busbahnhof Ibbenbüren ist man dann blitzschnell wieder am Zug. Auf der Rückfahrt nach Braunschweig habe ich in der WestfalenBahn dieses Mal Gelegenheit, mir gleich erste Notizen für diesen Blogbeitrag zu machen: Emil ist zwei Minuten nach Abfahrt eingenickt und schläft seither den Schlaf der Gerechten.
Tipp: Wenn ihr Lust auf noch mehr Ibbenbüren-Action und vielleicht schon größere (oder gar keine) Kinder habt, kann ich euch Lucas Beiträge zum Kletterwald und zum Lasertag sehr empfehlen.
Mit dem RE 60 bis Ibbenbüren, von dort aus ca. 40 Minuten zu Fuß oder mit S50/R21 (Ibbenbüren Busbahnhof – Sommerrodelbahn) ca. 10 Minuten.