Wer beim Titel „Venedig des Nordens“ an Hamburg denkt, liegt nur halb richtig. Zwar hat die Hansestadt insgesamt mehr Brücken als La Serenissima, die schönsten Kanäle und Brücken gibt es dennoch in Papenburg und Emden. Für euch als treue Leser*innen des FreizeitbLOKs habe ich den beiden Städten am Wasser mal einen Besuch abgestattet.
Erste Station Emden: Maritimes Herz Ostfrieslands
Angekommen in Emden, merkt man sofort: Wasser gehört hier einfach dazu. Überall Kanäle, kleine Brücken und hübsche Häuserfronten. Der Anblick hätte mich überwältigt, würde ich das schmucke Städtchen nicht eh durch meinen Besuch in der Friesentherme und meine zahlreichen Aufenthalte bei meiner Freundin Marleen kennen. Bei diesem Besuch war allerdings alles etwas anders. Schließlich hatte ich mir eine Grachtenfahrt gebucht – und bin gleich mit Marleen zum Ratsdelft geschlendert. Genau hier beginnt sie nämlich, die große Erkundungstour der hiesigen Wasserstraßen. In einem flachen Ausflugsboot schipperten wir gemächlich durch die Altstadt, vorbei am Otto-Huus (ja, Otto Waalkes ist hier geboren!) und dem Alten Hafen. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde 45 Minuten und ist am besten online buchbar.

Startpunkt Ratsdelft: Bei einer Grachtenfahrt lässt sich Emden bestens erkunden.
Grachtenfahrt Emden
Start Ratsdelft: Am Delft, 26721 Emden
Start Kunsthalle Emden: Hinter dem Rahmen 13, 26721 Emden
08.04.25–25.10.2025 (Rundfahrt)bzw. 11.04.2025–26.10.2025 (zwischen Ratsdelft und Kunsthalle)
Siehe Website
Anreise mit dem RE 15 bis Emden Hbf, dann z.B. mit dem Bus 1 bis Am Delft oder 15 Minuten zu Fuß.
Kurzer Stopp: Stadtbummel durch Emden
Nach der Bootstour hatten wir noch genug Zeit, ein bisschen durch die Stadt zu schlendern. Das Emder Kunstmuseum direkt am Wasser ist einen Besuch wert, kannten wir aber auch schon. Und sowieso: Bei dem Wetter wollten wir ohnehin lieber an die frische Luft. Marleen und ich haben uns ein Fischbrötchen gegönnt (immer wieder Pflichtprogramm!) und sind dann noch ein wenig planlos durch die Gassen gebummelt.
Wer Lust auf Shopping hat, wird in der Innenstadt natürlich auch fündig. Hier gibt es kleine Läden, maritime Souvenirs und natürlich jede Menge Cafés zum Verschnaufen.
Weiter nach Papenburg: Willkommen in Klein-Amsterdam!
Den nächsten Teil meiner Reise musste ich allein antreten. Marleen wollte lieber zum Yoga. Und so hieß es erst mal nur für mich: Ab in den Zug und flott weiter nach Papenburg. Auch hier dreht sich alles ums Wasser. Die Stadt ist quasi auf den Kanälen gebaut. Überall ziehen sich kleine Wasserstraßen durch die Altstadt. Besonders beeindruckend fand ich die alten Schiffe, die mitten in den Kanälen liegen – echte Hingucker!
Statt klassischer Grachtenfahrt gibt es hier etwas Aktiveres: geführte Kanutouren durch die Innenstadt. Und genau das habe ich ausprobiert. Ausgestattet mit Paddel, Schwimmweste und einer ordentlichen Portion Neugier bin ich mit einer kleinen Gruppe losgezogen. Die Tour führt vorbei an alten Werften, unter (zum Teil sehr niedrigen) Brücken hindurch und entlang gepflegter Gärten. Dabei gibt es ein paar spannende (und ein paar weniger spannende) Geschichten zur Stadtgeschichte auf die Ohren. Wer mag, kann die Tour online buchen.

Die Kanäle in Papenburg sind aufgrund all der niedrigen Brücken besser im Kanu zu bereisen.
Paddel- und Pedalstation Papenburg
(Stahlbieger Papenburg)
Hauptkanal links 36
26817 Papenburg
Anreise mit dem RE 15 bis Papenburg (Ems), dann etwa 10–15 Minuten zu Fuß.
Mein Fazit: Emden und Papenburg – das kann Wasser!
Wer Lust auf maritimes Flair hat, aber nicht bis nach Holland fahren möchte, sollte Emden und Papenburg auf dem Zettel haben. Ob allein, mit Freunden, der Familie oder mit Marleen – ein Tag auf am Wasser fühlt sich wie ein Kurzurlaub an.
Ich persönlich fand Papenburg noch ein bisschen romantischer, Emden dafür lässiger. Beides zusammen ergibt einen perfekten Ausflug – am besten mit der WestfalenBahn, versteht sich. Probiert’s doch auch mal!