Historisches Gebäude in Bad Oeynhausen bei Dämmerung, geschmückt mit warmweißen Lichterketten. Das beleuchtete Dach und die Fenster strahlen festlich, während der Himmel im Hintergrund in Blau- und Violetttönen erscheint. Die Umgebung zeigt einen gepflegten Rasen, Gehwege und Bäume.
Peter Hübbe
Alle Jahre Edith

Weihnachtsbummel in Bad Oeynhausen

Es gibt Traditionen, die will man nicht mehr missen. Meine Tante Edith und ich – wir haben da so eine. Jeden Dezember treffen wir uns auf einem Weihnachtsmarkt in der Nähe bei Glühwein, Bratwurst, Lebkuchen und gebrannten Mandeln, um die vergangenen 365,25 Tage Revue passieren zu lassen.

Über die Jahre haben wir nun schon jede Menge Weihnachtsmärkte in NRW und Niedersachsen abgeklappert. Einer davon hat uns so gut gefallen, dass wir auch in diesem Jahr wiedergekommen sind: der Weihnachtsmarkt Bad Oeynhausen. Vom Weihnachtsmarkt Geheimtipp zum Evergreen – so schnell kann das gehen.


Lichterglanz im Advent: Winterzauber, wir kommen!

Schon die Anreise mit der WestfalenBahn war super entspannt. Zehn Minuten zu Fuß vom Bahnhof und schon standen wir mitten im festlich geschmückten Zentrum. Über 54.000 Lichtpunkte leuchten, die Schaufenster der kleinen Boutiquen funkeln um die Wette und selbst das Wetter in Bad Oeynhausen spielte mit.

Edith hatte wie immer einen festen Plan: Erst bummeln, dann genießen. Und ich? Ich ließ mich einfach treiben.

Ein festlicher Weihnachtsmarkt bei Dämmerung: Holzhütten mit Lichterketten und grünen Girlanden beleuchtet. Menschen in Winterkleidung genießen Speisen und Getränke an Stehtischen. Im Hintergrund sind beleuchtete Bäume mit grünem Licht und ein dunkler Abendhimmel zu sehen.
Peter Hübbe

Eins der Ziele unseres Bummels durch Bad Oeynhausen: der Weihnachtsmarkt.

Kleine Läden, große Freude: Weihnachtsgeschenke mit Herz

Bad Oeynhausen ist kein Ort der großen Ketten, sondern eher ein Ort der Ruhe und Entspannung. Hier findet man kleine Läden und liebevoll geführte Boutiquen. Perfekt für alle, die ihren Liebsten mal etwas anderes schenken möchten als Socken und Krawatten.

Edith wurde gleich bei einem feinen Teefachgeschäft fündig. „Genau die Mischung für meine Leseabende“, meinte sie, während sie die Tüte wie einen kleinen Schatz in ihren Jutebeutel gleiten ließ. Ich selbst habe ein ziemlich skurriles Puzzle gekauft: 1000 Teile, alles Glühweintassen in Nahaufnahme. Keine Ahnung, was mich geritten hat. Aber irgendwie hatte es was.

Was Bad Oeynhausen besonders macht: Die Verkäufer*innen kennen ihre Produkte. Sie nehmen sich Zeit. Man plaudert, lacht, tauscht sich aus – und erinnert sich daran, dass Schenken ja eigentlich Freude bereiten sollte und keinen Stress.

Fest der Sinne: Weihnachtsstimmung in der Kurstadt

Von der Innenstadt ging es weiter in den liebevoll illuminierten Kurpark. Der Markt selbst ist charmant und nicht zu groß, bietet aber genau die richtige Mischung aus Kunsthandwerk, kulinarischen Spezialitäten und anderem Klimbims. Edith war sofort begeistert von einem Stand mit liebevoll verpackten Wichtelgeschenken und winterlichen Grußkarten für den „netten älteren Herren“ beim Bingo. Auch eine Seife mit Zimt-Orangen-Duft und ein Öl mit Rosmarin und Chili wanderten in ihr Geschenkesäckchen. Ich selbst entschied mich für eine kleine Kerze in Form einer stilisierten Tanne, gegossen in ein handgemachtes Gipsgefäß. Minimalistisch, aber mit Charakter, so wie Marleen es mag. Hoffe ich jedenfalls.

Was mir besonders gefiel: die Details. Hier ein Tischläufer mit aufgedrucktem Sternenmuster, dort ein Paar Pulswärmer aus weicher Wolle, daneben schimmernder Schmuck aus Schiefer und Edelstahl. Nicht alles war mein Geschmack, aber fast alles hatte Persönlichkeit. Und genau das macht den Unterschied.

Die Wandelhalle im Kurpark von Bad Oeynhausen ist festlich mit Lichterketten geschmückt. Vor dem klassizistischen Gebäude mit Säulen und Rundbogenfenster versammeln sich zahlreiche Menschen auf dem Weihnachtsmarkt zwischen kleinen Holzhütten bei Einbruch der Dämmerung.
Peter Hübbe

Richtig schön festlich: Lichter im Park in Bad Oeynhausen

Highlight: Wenn der Kurpark zu leuchten beginnt

Und dann kam der Moment, auf den ich mich insgeheim den ganzen Tag gefreut hatte: Die Dämmerung senkte sich über den Park und langsam begannen die Lichter zu glühen. Über 200.000 LEDs tauchten Bäume, Wege und Fassaden in warmes Licht. Besonders der Blick auf das Kaiserpalais – neobarock, majestätisch, von Lichterketten umrahmt – ist ein Anblick, den ich so schnell nicht vergesse.

Edith und ich blieben stehen und sagten eine Weile nichts. Einfach nur schauen, atmen, spüren. Ich glaube, genau wegen dieser stillen, besonderen Momente kommen wir in der Vorweihnachtszeit immer wieder zusammen.

Mein Fazit: Mehr als nur Geheimtipp

Der Weihnachtsmarkt in Bad Oeynhausen ist für mich längst mehr als nur ein Geheimtipp. Er ist stilvoll, stimmungsvoll und herzlich und damit genauso charmant wie die Stadt selbst. Ein Ort, der nicht laut sein muss, um Eindruck zu machen. Und einer, den man gerne wieder besucht. Bei einem Besuch der Bali Therme oder einem Abstecher ins GOP Varieté Theater zum Beispiel. Nächstes Mal vielleicht.

Bis dahin: Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Euer Luca.

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