Schlossmuseum, Picasso-Museum, Landesmuseum, Kunsthalle Bielefeld und Martha Herford – in den letzten Jahren und Monaten habe ich wirklich so manches Kulturhighlight für euch besucht. Dass ich dabei noch nie im LWL-Museum für Naturkunde, dem Westfälischen Landesmuseum mit Planetarium, gewesen bin, grenzt da schon fast an ein Wunder. Umso schöner, dass ich dieses Versäumnis am vergangenen Wochenende nachholen konnte. Denn: Es hat sich gelohnt – trotz Umbauarbeiten und Baulärm.
Museum im Umbau: Was mich bei meinem Besuch erwartet
Momentan wird im LWL-Museum kräftig gebaut. Die Dinosaurier- und Westfalen-Ausstellungen mussten weichen, um die Fläche zu modernisieren und Platz für die Ende 2025 startende paläontologische Landesausstellung zu schaffen. Das ist für mich als bekennender Urechsen-Fan erst einmal schade, hält mich aber natürlich nicht vom Besuch des Museums ab. Schließlich gibt es immer noch die Sonderausstellung „Gene – Vielfalt des Lebens“ sowie eines der modernsten Planetarien Europas zu entdecken. Zu beidem gelange ich über den temporär auf die Seite der Aaseewiesen verlegten Haupteingang, der dank Hinweisen am Bauzaun und Kreide-Spuren am Boden selbst für mich leicht zu finden ist.
Aktuell die einzige Ausstellung im LWL-Museum: „Gene – Vielfalt des Lebens“
Gene – Vielfalt des Lebens: Wissen interaktiv erleben
Auf rund 850 Quadratmetern führt mich die Ausstellung in die faszinierende Welt der Gene. Ich habe so viel Neues gelernt – von Mutationen, Gentechnik und Epigenetik, alles wird spannend und anschaulich erklärt. Besonders beeindruckend ist, wie unsere Gene durch äußere Einflüsse verändert werden können. Die interaktiven Stationen machen das Ganze lebendig und unterhaltsam. Selbst ich, der normalerweise eher in der Rolle des stillen Betrachters durchs Museum schlendert, konnte den zahlreichen Mitmachstationen nicht widerstehen. Und wenn ihr Kinder habt, lohnt sich der Besuch des LWL-Museums allemal – es gibt Audioguides, Mitmachstationen und Führungen speziell für Familien.
Reinkommen und aus dem Staunen nicht mehr herauskommen: Faszination Weltall im Planetarium
Auf einer Reise ins Weltall: Willkommen im Planetarium
Das frisch modernisierte Planetarium ist ein echtes Highlight. Schon der Gedanke, unter einer perfekten Sternennacht zu sitzen, macht das Erlebnis besonders. Egal, ob Familienprogramme oder aufregende Shows für Weltraumfans, hier kommt jeder auf seine Kosten. Die Technik ist so ausgefeilt, dass sogar die kleinsten Details am Sternenhimmel sichtbar werden. Und auch die Barrierefreiheit kann sich wirklich sehen lassen: Es gibt Plätze für Rollstuhlfahrer*innen und sogar eine Induktionsschleife für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen. Das lobe ich mir!
Mein Fazit: Trotzt Bauarbeiten absolut empfehlenswert
Zugegeben: Auch wenn die freundlichen Mitarbeiter*innen wirklich alles daransetzen, den Besuch im Museum so angenehm wie möglich zu gestalten – ein wenig hat der Baulärm mich schon gestört. Aber hey: Veränderung ist immer gut und ich freue mich schon jetzt auf die Eröffnung der großen Landesausstellung zur Paläontologie ab Ende 2025. Und bis dahin gibt es mit der Ausstellung über die Gene und das wirklich beeindruckende Planetarium auch so genug zu entdecken. Schaut doch mal vorbei – am besten natürlich mit der WestfalenBahn.
ganzjährig geöffnet
Ausstellungen:
Di.–So. (und an Feiertagen) von 9–18 Uhr
Planetarium:
Wechselnde Showtermine innerhalb der Öffnungszeiten des Museums.
Anreise mit dem RE 15 bis Münster (Westf) Hbf, dann z.B. mit dem Bus 14 bis zur Station Mühlenhof. Von dort etwa 5 Minuten zu Fuß.